Sind Pflegestellen-Hunde unsichtbar?

Heute möchten wir ein Thema ansprechen, dass jeden Tierschutzverein betrifft und bei dem sich für viele Tierschützer häufig das gleiche Problem ergibt.

 

Nämlich, dass sobald Tiere in die Obhut der Tierschützer gegeben werden bzw. von ihnen aufgenommen wurden, bei vielen Tierfreunden der Eindruck entsteht, dass diesen Tieren bereits geholfen wurde und sie bestens aufgehoben seien und dass man sich aufgrund dessen nicht mehr weiter für sie interessieren muss, weil sie ja nun bei lieben Menschen leben. Sie verschwinden sozusagen aus dem Blickfeld!

Ob diese Tiere sich auf Pflegestellen befinden oder bei uns im Tierschutz-Zentrum aufgenommen werden, das ja im weiteren Sinne auch als Pflegestelle bezeichnet werden kann - als wirklich große Pflegestelle! –scheint es doch so zu sein, dass Menschen sich bei der Suche nach einem Tier häufiger von Tieren aus einem z. B. ungarischen Tierheim anrühren lassen, als von Tieren, die auf solchen Pflegestellen leben und denen dort die dringend benötigte Erstversorgung und Stabilisierung bereits geboten wurde.

Für jeden Hund, der einen Zwinger gegen eine Pflegestelle eintauschen darf, ist das ohne Zweifel ein Segen. Das Tier wird versorgt und lebt in Sicherheit und man kann immer davon ausgehen, dass diesen Tieren ein besserer Start in ein bei uns übliches Hundeleben geboten werden kann. Das ist allerdings nur teilweise richtig… Natürlich hat jeder Hund, der aus schlechten Verhältnissen kommt, der vielleicht als Streuner lebte und dann von Tierschützern aufgenommen wird, erst mal das große Los gezogen, aber: dieses Tier ist nach wie vor auf der Suche nach seinem endgültigen Zuhause und ist nur Gast dort, wo es jetzt lebt. Und genau das ist der Punkt, der sich für dieses Tier erneut zu einem Trauma entwickeln kann.

Der Hund weiß nicht, dass er hier nur zu Besuch ist, dass diese Menschen, die ihn jetzt so liebevoll pflegen, ihn versorgen und ggfs. auch ärztlich behandeln lassen, nicht das eigene Heim darstellen, sondern nur eine Übergangslösung. Der Hund lebt sich ein und schenkt diesen Menschensein Herz und seine ganze Liebe und doch muss er eines Tages diese Menschen wieder verlassen..., aber darauf ist er nicht eingestellt, davon hat er keine Ahnung - er glaubt, dass er hier zuhause ist.

Je früher der Pflegling seine eigene Familie findet, desto einfacher ist es für das Tier, sich zu trennen und an sein wirkliches Zuhause zu gewöhnen, je länger ein Tier mit seinen Helfern zusammen lebt, desto größer ist das Leid, wenn dann ein passendes Zuhause gefunden wird und die Trennung ansteht. Der Aufenthalt auf einer Pflegestelle bzw. bei uns im Tierschutz-Zentrum soll den Pflegi fördern, ihn, wenn nötig, an Körper und Seele gesunden lassen und ihm dann ganz schnell den Weg in sein eigenes Zuhause ebnen… die Pflegestelle soll lediglich als Sprungbrett in ein glückliches Zuhause dienen. Und doch gibt es gerade bei den Tieren auf Pflegestellen und im Tierschutz-Zentrum viele „Dauerhocker“!

Kein Mensch scheint sich für sie zu interessieren, teilweise über Jahre nicht eine einzige Anfrage - sie scheinen unsichtbar zu sein! Bitte bedenken Sie, dass auch diese Hunde noch immer auf der Suche sind! Auch sie sollten in der Vermittlung die gleichen Chancen haben wie Tiere, die sich noch in Tierheime befinden! Sie werden versorgt, haben aber noch kein Zuhause gefunden! Viele warten schon so lange auf ihre Menschen! Schauen Sie sich unsere Tiere an!

Pflegis bieten sogar einige Vorteile bei der Vermittlung: Mit diesen Tieren wurde bereits gearbeitet, sie erhielten, wenn nötig, ärztliche Behandlung, der Kontakt zum Menschen ist ihnen nicht mehr fremd…

Wenn Sie einem dieser Hunde ihr Herz und ihr Haus öffnen möchten, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wenn Sie sich nun für einen unserer Schützlinge interessieren schreiben Sie uns bitt e an unsere: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!E-mailadresse. Wir nehmen dann mit Ihnen Kontakt auf.

Vielen Dank.

Team Tierschutz-Zentrum

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Gàbor Izsàk | Swiss Ranch
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