Warum siehst du mich einfach nicht?

Tatsächlich bin ich noch gar nicht so lange bei dir…
Tatsächlich war ich ganz aufgeregt als ich dich zum allerersten Mal sah.

Ich roch an dir als ich meine erste Scheu abgelegt hatte weil ich dich wahrnehmen wollte, dich kennenlernen wollte und erfahren wollte, wer du bist und wie du dich fühlst.

Nun sind ein paar Wochen vergangen und ich weiß genau, wie du riechst, wie du aussiehst, welche Bewegungen du immer und immer wieder machst. Ich erkenne an deiner Stimme, wie wichtig dir etwas ist.

Ich fühle deine Intensität wenn du etwas von mir möchtest ,und ich fühle die Enttäuschung in dir, wenn ich nicht verstanden habe, was genau du von mir willst.

DU, weißt mittlerweile auch viel von mir.

DU weißt wie schwer ich bin, wie viel Gramm ich fresse. Welches Futter ich mag und auch wie viel ich trinke.

DU weißt wie gesund oder wie krank ich bin, denn den ersten Tierarztbesuch habe ich bereits hinter mir.

Auch weißt du wie ich nun rieche, denn auch den Hundefriseur hat man mir nicht erspart und ich glaube, jede noch so kleine Veränderung an mir nimmst du sofort wahr.

DU weißt mittlerweile auch, was ich alles nicht kann. Eine ganze Liste könntest du füllen mit Dingen die ich tue oder nicht tue und die DU doch von mir erwartest.

Über manches bist du auch froh, immer dann, wenn du anderen Menschen berichten kannst, wie toll ich z.B. schon Sitz kann oder sogar Platz. Ich spüre dann den Stolz in deiner Stimme und auch die plötzliche Wende dieses Gefühls wenn du weiter redest und berichtest, dass ich dir aber regelmäßig die Leinen zerbeiße, dass ich noch immer nicht stubenrein bin oder dass man mich ja wirklich den ganzen Tag beschäftigen muss weil ich nicht alleine bleiben kann.

Und dann kommt ganz oft die große Wende, denn die Lust in MICH zu „investieren“, ist vorbei! Ich ziehe mich zurück, lege mich still in eine Ecke und rufe laut, jedoch ohne dass tatsächlich je ein Ton meinen Körper verlässt: WARUM SIEHST DU MICH EINFACH NICHT?

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DAS, liebe Leser, mussten wir erkennen, ist leider für viele Tierschutz-Hunde heutzutage bittere Realität und für uns als Vermittler dieser Tiere eine Katastrophe!

Wir wissen, dass wir Menschen immer nur vor den Kopf schauen können, und wir wissen, dass trotz vieler Informationen, sich Hunde nach einem Ankommen im neuen Zuhause anders zeigen können, als wir sie bisher in Tierheim-Haltung kennen lernen durften. Aber auch hier werden potenzielle Übernehmer durch uns VORHER schon informiert.

Uns fällt es leider immer häufiger auf, dass viele Menschen heutzutage nicht mehr in der Lage sind, ihre eigenen Erwartungen etwas zurück zu stellen. Dass Menschen nicht mehr in der Lage sind, Zeit zu investieren, Geduld zu haben und trotz aller guten Ratschläge und Tipps, völlig anders handeln, als es uns zuvor zugesagt, gedacht und besprochen wurde.

WO bleibt das Tier bei all diesem Handeln? Warum ist es anscheinend heutzutage kaum mehr möglich, Menschen zu finden, welche ein Tier wirklich um seinetwillen adoptieren möchten?

Warum ist es so wichtig, dass ein Tier alles möglichst direkt zu Beginn schon können muss? Nun, es lässt sich vermuten, weil das Tier zwar ein Heim geboten bekommt und DAS ja für Viele schon als die Rettung schlecht hin erscheint, ABER , so die Erwartung, dann hat er oder sie bitte schön auch direkt in diesem zu funktionieren. Gleich, sofort, richtig, UND nur zu den Konditionen des neuen Halters weil der SEINE Vorstellungen hat, SEINE Erwartungen und SEINE Vorgaben.

Die Erwartungshaltung an ein Tier, welches aus einen Tierheim kommt, vielleicht noch dazu aus dem Ausland, wo oftmals die Bedingungen noch schlechter sind als möglicherweise in Deutschland oder anderen europäischen Ländern, sind so extrem hoch, dass es kaum einem Tier möglich ist, diesen von Beginn an oder überhaupt gerecht werden zu können. Und tatsächlich stellt sich hier die Frage, muss ein Tier das überhaupt?

Ganz sicher gibt es in unser aller Leben Regeln. Ganz sicher gibt es heutzutage sogar für verschiedenste Tiere „Listen“, Gesetze, Führerscheine, Auflagen und ,ja an all das kann man sich halten, an einiges muss man sich halten, aber ich frage Sie, glauben Sie, wenn Sie das einfach durchexerzieren, dass bei all dem noch wirklich das Tier von Ihnen gesehen wird?

Wie können neue Halter mit ihrem Tier sich sofort irgendwo anmelden, um ja so flott wie möglich alle Grundkommandos die es gibt, dieses zu lehren und möglichst noch viel mehr? Wo sie doch noch gar nicht entdeckt haben, welches Wesen eigentlich hinter dem oft noch zotteligen Fell steckt? Wie glauben Übernehmer einschätzen zu können, WAS ihr Tier alles schon kann bzw.

WAS es alles sofort und direkt lernen muss, um auch ja im Leben des Übernehmers sofort so problemlos wie möglich funktionieren zu können. Menschen, die noch nicht einmal erkannt haben, dass ihr gerade neu angekommenes Tier sich vielleicht einfach nur ängstigt oder gar gerade völlig überfordert ist mit allen neuen Eindrücken. Warum glauben so viele, dass AB JETZT alles sowieso besser werden MUSS? WAS wissen die Meisten eigentlich davon , was vorher war, wie gut oder schlecht das für das Tier war? Erkennen Sie doch oft heute noch nicht einmal die völlige Überforderung, des gerade neu eingezogenen Tieres.

Wieso schleppt man ein Tier gleich am nächsten Tag nach der Ankunft, 2 Stunden durch den Wald und meint dann auch noch, Gutes vollbracht zu haben, und beweist mit solchem Handeln auch noch, dass man sehr wohl Zeit investiert…. Wieso erkennt man nicht, dass das Tier gar keinen Gefallen finden kann an solchen völlig überzogenen Handlungen? Ein solches Tier hat sich vermutlich die letzten Monate oder gar Jahre nie länger als vielleicht 20 oder 30 Minuten irgendwo die Füße vertreten dürfen, in einem Auslauf, und nicht bei einem Spaziergang, den nämlich im ausländischen Tierheim kaum einer gewährleisten kann.

Warum denken Menschen immer nur so kurzfristig? Warum beschäftigt man sich nicht tatsächlich erst einmal mit dem netten und oft sehr beeindruckenden Wesen, das gerade angekommen ist und welches doch ganz sicher seine Signale aussendet…...?

WARUM NUR SEHEN DIE MENSCHEN DAS TIER EINFACH NICHT?

Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Das Leben an sich, die Gesellschaft und auch die Werte und Normen der Einzelnen. Die Welt ist härter geworden, kühler und egoistischer. Auch wir Tierschützer können das deutlich spüren.

Wo früher bei Anfragen die ersten Gespräche wirklich ausschließlich um den Hund gingen, mit Fragen wie es ihm denn geht und wie er sich so verhält, was ihm Gutes getan werden kann und wann man ihn denn hoffentlich bald in die Arme schließen darf, sind heute Gespräche eher Fragen wie: „wie groß ist er/sie genau und können Sie mir mal Fotos manchen wo man den Hund stehend, liegend oder sitzend sieht.“

Die Fragen betreffen oft fast nur noch Äußerlichkeiten, zur Felllänge, Farbe etc. und kaum einer, der von sich aus noch direkt zu Beginn die Frage nach dem Wohlergehen des Tieres stellt. Denn klar scheint zu sein: Wenn sich schon jemand interessiert, dann doch bitte so gut wie möglich zu seinen Konditionen …!

Mich macht das alles sehr traurig! Und ich weiß, dass es, Gott sei Dank, auch noch die ANDEREN Menschen gibt, die, die uns wöchentlich oder mehrmals im Monat berichten, wie gut es unserem ehemaligen Schützling geht und wie glücklich sie sind….

Glauben Sie uns, genau DESWEGEN machen wir das! Und genau deswegen machen wir auch weiter, da immer die Hoffnung zuletzt stirbt, und wir nach wie vor in jeden unserer Interessenten FÜR unsere Hunde Zeit investieren um so viele und gute Gespräche zu führen wie möglich.

Was bleibt, ist dennoch ein leicht fahler Beigeschmack, der sich durch immer wieder schlechte Erfahrungen, die leider keine Ausnahme mehr sind, einstellt. Die Erkenntnis, dass viele Menschen sich selbst und somit auch das von ihnen adoptierte Tier blockieren, weil sie vielleicht verlernt haben, dass man manche Dinge im Leben trotz Regeln, Gesetzen und Abläufen, einfach nur mit dem Herzen sehen und wahrnehmen kann!

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Abschließend möchte ich noch festhalten, dass dieser Bericht unseren Hunden dienen soll, da wir uns als deren Sprachorgan sehen, und wir es somit auch als unsere Pflicht empfinden für genau sie eine Lanze zu brechen und sie Ihnen als Wesen mit Herz und Seele näher zu bringen. Es gibt viele tolle Hundehalter und Übernehmer und dank dieser, viele glückliche Hunde.

Ich bin mir sicher, dass diese sich hier auch nicht angesprochen fühlen und uns vermutlich zustimmen, dass einfach zu Wenige das Lebewesen mit Herz und Seele hinter dem oftmals strubbeligen Fellkleid erkennen!

Anke für Tierschutz-Zentrum und Pfotenhilfe-Ungarn

Diesen Bericht finden Sie auch fest verankert zum Nachlesen in unserer Rubrik Tierschutz-Zentrum/Swiss Ranch/Erfahrungsberichte.

©Tierschutz-Zentrum &Pfotenhilfe-Ungarn

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