Milben

Es gibt verschiedene Milbenerkrankungen, die in Symptomatik, Verlauf und Behandlung unterschieden werden müssen. Auch unsere Schützlinge sind in seltenen Fällen von Milbenbefall betroffen.

Eine richtige Diagnose ist wichtig zur wirkungsvollen Behandlung.

Demodikose

Die Demodikose oder Demodexerkrankung wird durch die Haargalbmilbe (Demodex canis) verursacht und betrifft nur Hunde. Bei den allermeisten Hunden können diese Milben nachgewiesen werden. Sie leben in den Haarfollikeln und werden vom Hund ohne Symptome toleriert. Lediglich bei immunschwachen Tieren (zum Beispiel ausgelöst durch andere Erkrankungen, schlechte Haltungsbedingungen, schlechtes Futter, psychischen Stress...) wird die Milbe zu einem Problem, da sie sich hier überproportional vermehrt und zu deutlich erkennbaren Symptomen führt. Man unterscheidet zwischen der lokalisierten und der generalisierten Demodikose.

Die Demodikose ist nicht ansteckend!

Höchstwahrscheinlich infizieren sich Welpen bei der Mutter, und die Erkrankung bricht bei einem geschwächten Immunsystem viel später aus. Eine Übertragung der Milbe von Hund zu Hund nach dem dritten Lebenstag kann ausgeschlossen werde.

Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis lebendiger Milben in den Haarfollikeln. Dazu nimmt der Tierarzt ein tiefes Hautgeschabsel und untersucht es unter dem Mikroskop. Bei stärkerem Befall können Milben auch über die Lymphgefäße in regionäre Lymphknoten gelangen oder durch orale Aufnahme beim Belecken auch im Kot nachgewiesen werden. Die lokalisierte Demodikose tritt meist bei Junghunden auf und heilt häufig ohne Behandlung spontan wieder ab. Von dieser Form spricht man, wenn sich nur kleine, wenige, nicht juckende, schuppende, nackte Stellen zeigen. Meist sind Kopf (Augen und Lefzen) und Vorderbeine betroffen.

Zur Unterstützung des Heilungsverlaufs sollte das Immunsystem des Hundes gestärkt werden. Dazu gehören regelmäßige Entwurmungen, gutes Futter und Vermeidung von Stress. Sollte die lokale Demodikose nicht von alleine abheilen oder in eine generalisierte übergehen, wird eine Behandlung mit Milbenmitteln notwendig. Wir haben in diesem Zusammenhang gute Erfahrungen mit Advocate gemacht, welches in einem Abstand von 3 Wochen zweimal verabreicht werden sollte.

Als generalisierte Demodikose bezeichnet man alles, was mehr als 5 klar abgegrenzte Stellen veränderter Haut verursacht. Diese Form der Milbenerkrankung muss als schwere Erkrankung bezeichnet werden. Die Hunde verlieren zum Teil nahezu ihr gesamtes Fell, die Haut verhornt und verdickt, es kommt zu zusätzlichen bakteriellen Infektionen und damit zur vermehrten Talgproduktion und Pigmentierung der Haut, zu Schuppen, Rötungen und Pusteln. Die Erkrankung verursacht einen erheblichen Leidensdruck beim Tier bis hin zur völligen Entkräftung. Da diese Form vor allem bei immungeschwächten Tieren (Alte, Tiere mit anderen Krankheiten wie Tumoren, Gestresste...) auftritt, besteht der Großteil der Behandlung konsequenterweise in der Stärkung der immuneigenen Abwehrkräfte und in der Beseitigung der Grunderkrankungen.

Zusätzlich zu diesen krankheitsverursachenden Faktoren muss die generalisierte Form selbst auch behandelt werden. Es sind sowohl regelmäßige Waschbehandlungen des ganzen Körpers als auch systemische Verabreichung von Medikamenten nötig.

Zur äußeren Behandlung kann Amitraz verwendet werden. Eine zusätzliche äußere Anwendung von Antibiotika ist bei bakteriellen Folgeinfektionen sinnvoll. Für die systemische Behandlung werden Ivermectin, Moxidectin oder Milbemycinoxim empfohlen.

Unterstützend kann man Vitamin E füttern. In der Regel heilt die Demodikose aus. Ausnahmen bilden hier Tiere, die chronisch immunschwach sind, weil sie zum Beispiel an einer Stoffwechselstörung, Leishmaniose oder Krebs leiden. Hier kommt es häufig zu Rezidiven und eine Symptomfreiheit kann nur durch lebenslange Gabe von Amitraz oder Ivermectin erreicht werden.

Sarcoptesmilbe oder Räude

Die Sarcoptesmilbenerkrankung wird landläufig auch Räude (oder, wenn man von menschlichem Befall spricht, Krätze) genannt. Von der sogenannten Grabmilbe können Hunde und Katzen betroffen sein, wobei es verschiedene Unterarten gibt, die relativ wirtsspezifisch sind. Eine Sarcopteserkrankung des Hundes ist so zumeist nicht gefährlich für Katzen und anders herum. Innerhalb einer Art ist die Milbe jedoch hoch ansteckend und erfolgt über Körperkontakt zwischen einem infizierten und einem gesunden Tier.

Die Milbe bohrt Gänge unter der Haut, in der sie ihre Eier ablegt und in der die Larven später leben. Als erste Symptome treten Papeln und Pusteln sowie ein starker Juckreiz auf. Der Juckreiz wird einerseits durch die Milben direkt, andererseits durch eine allergische Reaktion auf deren Speichen verursacht. Durch das Kratzen verliert ein betroffenes Tiere stellenweise Fell, bekommt Schuppen und Krusten. Häufig betroffen sind Gliedmaßen und Ohren.

Es wird angenommen, dass das klinische Bild weniger durch die Schadwirkung der Milben, sondern eher auf allergische Reaktionen zurückzuführen ist. Die Diagnose wird durch ein oberflächliches Hautgeschabsel gesichert. Alternativ können zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung über eine Blutuntersuchung sarcoptes-spezifische Antikörper nachgewiesen werden.

Ein erkranktes Tier wird ähnlich wie bei der Demodexerkrankung sowohl durch äußerliche Anwendung von Waschpräparaten (Amitraz) als auch durch die systemische Anwendung von Antimilbenmitteln (Advocate) behandelt. Die Sarcoptesmilbenerkrankung heilt in der Regel gut ab, auch wenn hier und da eine mehrfache Gabe von Antimilbenmitteln nötig ist. Weil die Milbe recht ansteckend ist, sollten andere Tiere im Haushalt prophylaktisch mitbehandelt werden.

Ohrmilben

Ohrmilben sind spezielle Milben, die ausschließlich Ohrmuschel und Gehörgang von Hund oder Katze befallen. Die Erkrankung juckt stark, sodass das betroffene Tier häufig den Kopf schüttelt, sich kratzt oder im Kreis läuft. Auffällig ist ein schwarzes Sekret in den Ohren. Durch das Kratzen können offene Wunden und Entzündungen entstehen, die sich in schweren Fällen auf die inneren Hörorgane ausbreiten und eine Mittelohrentzündung bis hin zur Taubheit auslösen können.

Mit einem normalen Milbenmittel vom Tierarzt sind die Ohrmilben schnell besiegt. Allerdings müssen eventuell entstandene Entzündungen separat behandelt werden.

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