Übernehmer-Tipps!

Tierschutzhund„Ankommen“- was bedeutet das? Oder : Wichtiges von Anfang an….

Wenn ein Hund aus dem Ausland, nach einer meist längeren Reise, im neuen Zuhause ankommt, dann ist er zwar da, aber sicher noch nicht „angekommen“. Tiere, die vielleicht jahrelang in einem Tierheim gelebt haben, die ihren Zwinger ihr Zuhause nennen konnten, die vielleicht noch nie zuvor ein eigenes Heim hatten, die nicht wissen wie es sich in einem Haus und in einer Familie anfühlt, diese Tiere brauchen Zeit, um alle neuen Eindrücke auf sich wirken zu lassen, um sich mit der für sie völlig neuen Situation zurecht zu finden und um mit der häufig doch vorkommenden Total-Überforderung Mensch zurecht zu kommen.

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Viele Menschen meinen nämlich, - sicher in sehr guter Absicht-, dem Hund einen Gefallen zu tun, wenn sie ihn nach der langen Reise erst einmal baden...
Das ist für jeden Neuankömmling ein Schock! Und wir bitten Sie, tun sie es ihrem Hund zuliebe nicht, sondern geben sie ihm Zeit erst einmal „anzukommen“. Groben Gestank kann man mit einem Babyfeuchttuch gut mildern mit einer streichelnden Bewegung.

Genauso viele Menschen glauben, dem Hund nach Ankunft erst einmal eine große Portion Futter reichen zu müssen, und dieses künftig auch als sogenannte Selbst-Bedienungs-Bar nutzen zu lassen, indem der Napf fortan immer gut gefüllt zur Verfügung steht...Das ist für jeden Neuankömmling nicht gut! Die Hunde werden vor Abreise nicht gefüttert, entsprechend mag vielleicht ihr Hunger groß sein, aber die Aufregung und die Futterumstellung sorgen garantiert dafür, dass Ihr Hund nach dieser ersten Riesenportion, diese Ihnen wahrscheinlich wieder komplett ausk………
Das ist für Keinen angenehm.
Daher bitten wir Sie, füttern sie nach der Ankunft und in den ersten Tagen, kleine Portionen. Lassen Sie das Futter niemals als Selbstbedienungsbar stehen, dies führt früher oder später zu Problemen. Füttern Sie idealerweise 2 x täglich und stellen Sie lediglich frisches Wasser immer zur Verfügung.

SchäferhundDer nächste gutgemeinte, menschliche Gedanke ist, den Hund dann direkt am nächsten Tag beim Tierarzt vorzustellen, , damit dieser ihn einmal „auseinandernimmt“ und schaut, ob auch alles ok ist. Glauben Sie uns bitte, Ihr Hund ist gereist mit einem EU-Pass, in dem vom Tierarzt bescheinigt wurde, dass der Hund augenscheinlich gesund und ausreisefähig ist. Auch hat Ihr Hund die nötigen Impfungen, welche im EU-Pass eingetragen sind. Das bedeutet: bitte lassen Sie Ihren Hund doch erst einmal „ankommen“, durchatmen, sich umschauen, sich eingewöhnen.
Stellen Sie ihn zu einem späteren Zeitpunkt ihrem Tierarzt vor, vielleicht zum Kennenlernen, zum Leckerchen Abholen und erst noch ein wenig später zu einem Check.
Selbstverständlich gilt dies nicht, wenn Ihr Hund sich direkt am Anfang verletzt, etwas bricht oder es ihm augenscheinlich wirklich schlecht geht.

Oft erleben wir es auch, dass uns Übernehmer berichten, dass Sie am Tag nach der Ankunft dem Hund erst einmal eine riesige Gassi-Runde von 3 Stunden durch den Wald „gegönnt“ haben, denn er hat das ja nun jahrelang nicht gehabt...

Auch hier bitten wir Sie, geben Sie ihrem Hund Zeit um überhaupt Kondition aufzubauen! Ihr Hund war wochen-monate-oder gar jahrelang in einem Tierheim, in dem er maximal einen Auslaufplatz nutzen konnte um sich zu bewegen. Die Tiere sind Spaziergänge und Wanderungen überhaupt nicht gewöhnt. Daher bitten wir Sie, überfordern Sie Ihr Tier nicht gleich zu Beginn, sondern gehen Sie es auch hier langsam an.

Was wir auch immer wieder hören sind begeisterte Rufe von Übernehmern wie toll der Hund doch sei und wie schnell er schon soooo gut hört, man könne ihn direkt schon ohne Leine laufen lassen. Hier bitten wir Sie wirklich inständig, unseren Rat zu befolgen und das Tier die ersten Wochen NICHT abzuleinen. Auch wenn das Tier in Ihren Augen direkt zu Beginn wenn sie es rufen hört und kommt, bedeutet dies nicht, dass Ihr Hund auch so reagiert wenn er unangeleint läuft, sich z.B. durch irgendetwas erschreckt oder einen anderen Hund sieht, etc. Ihr Hund kann zu Ihnen noch keine Bindung aufgebaut haben.

Diese ist aber unbedingt nötig um sicher zu sein, dass ihr Tier in jeder Situation abrufbar ist. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als ein Neuankömmling der wegläuft! Er kann sich nirgends orientieren, er kennt die Umgebung nicht, und auch Sie sind eigentlich noch fremd für ihn. So eine Situation kann im schlimmsten Fall für das Tier tödlich enden, darum bitten wir Sie, lassen Sie sich und Ihrem Hund Zeit!!!

Es gibt Schleppleinen die dem Hund wunderbar die Gelegenheit geben sich frei zu bewegen und doch am sicheren Ende Sie als Verantwortlichen zu haben. Gehen Sie verantwortungsvoll mit Ihrem neuen Freund um. Informieren Sie sich bevor der Hund bei Ihnen einzieht auch über richtiges Sichern. Es gibt eine Menge gute Ausrüstung wie Bauchgurte, Sicherheitsgeschirre und feste Leinen.

Befolgen Sie bitte daher auch unseren Rat bei der Abholung Ihres Hundes KEINE Flexi-Leine zu benutzen. Generell ist eine Doppelsicherung mit Brustgeschirr, Halsband und zwei Leinen zu Beginn ratsam, damit Sie sicher sein können, Ihren Hund fest im Griff zu haben und ihn mit der anderen Leine führen zu können.

TierschutzhundBedenken Sie, dass Ihr Hund sich generell an die für ihn neue Wohn-Situation gewöhnen muss. Bisher lebte er in einem Zwinger, meistens mit weiteren Artgenossen. Er kennt also wahrscheinlich keine Bodenbeläge wie Fliesen, Laminat oder Ähnliches und darum kann es sein, dass er zu Beginn diese meiden möchte. Auch Treppen steigen ist für die meisten Hunde Neuland und muss konsequent und positiv motivierend geübt werden.

Bitte hier kein Tragen oder Zerren, sondern eine ruhige, bestimmte und positive Haltung wird Ihren Hund dazu anleiten, mit Ihnen auch diese Hürden zu nehmen. Strahlen Sie aus was Sie wollen, bleiben Sie möglichst neutral. Dafür dürfen Sie sich hinterher nach überwundener Hürde gerne überschwänglich freuen: DAS tut Ihrem Vierbeiner gut und er verinnerlicht dieses Lob.

Üben sie von Anfang an das alleine Bleiben. Ihr Hund wird es als normal ansehen, wenn Sie kommen und gehen, sofern Sie kein Verabschiedungs-und Begrüßungsritual draus machen. Verwöhnen Sie ihn also nicht mit extrem viel Zeit und Gemeinsamkeit solange Sie Urlaub haben und versetzen ihn dann in die Realität, wenn Sie wieder arbeiten gehen, das wird Ihr Neuankömmling wahrscheinlich eher nicht verstehen.

Ihr Hund hat höchstwahrscheinlich im Tierheim mit anderen Hunden zusammen gelebt, er war das Rudel um sich herum gewöhnt. Bieten Sie ihm nun auch Hundekontakt ,damit er weiterhin mit seinesgleichen spielen, raufen und zusammen sein kann. Auch sollten bereits ein oder mehrere Hunde im Haushalt leben. Gemeinsame Aktivitäten fördern die Bindung. Durchdenken Sie VOR der Übernahme eines Hundes, wie sie ihn beschäftigen wollen und können, wieviel Zeit Sie für Ihr Tier haben und welche guten Alternativen es gibt für ihn, wenn Sie z.B. arbeiten müssen. Ausgiebige, gemeinsame Spaziergänge stärken Ihre Bindung! Spaziergänge, Spielen und Bewegung lasten Ihren Hund aus.

Informieren Sie sich bei Ihnen vor Ort nach den Möglichkeiten einer Hundeschule, eines Hundesports, einem Gassi Service oder einer Hunde Tagesstätte, damit Sie vorbereitet sind wenn Ihr Tier ankommt.

TierschutzhundLernen Sie mit Ihrem Tier NACHDEM er angekommen ist alle möglichen Alltagssituationen, das erleichtert Ihnen Ihr Sozialleben und der Hund lernt so viele verschiedene Situationen kennen. Man denkt hier an: Bus/Straßenbahn/Zug fahren, mit in Biergärten, Restaurants, Cafes gehen. Gehen Sie mit ihm durch die Stadt und in Geschäfte, lehren Sie ihn, dass dies alles keine Aufregung wert ist und Sie werden viele gemeinsame Dinge unternehmen können und Ihre Bindung festigen.

Leider könnte die Reihe dieser gut gemeinten Anfangs-Fehler endlos erweitert werden. Wir haben Ihnen hier die wichtigsten und häufig vorkommenden Punkte aufgeschrieben.

Wir bitten Sie, immer mit Ihrem Vermittler in Kontakt zu bleiben, der Sie unterstützt mit allem was Sie wissen möchten und wo Sie vielleicht nicht sicher sind.

Abschließend möchten wir Ihnen nun noch ein paar wenige Ratschläge mitgeben, denn eigentlich gibt es nur ganz wenig zu befolgen um glücklich zu werden miteinander!

  • Sorgen Sie VOR Ankunft ihres Schützlings für eine Haftpflichtversicherung.
  • Melden Sie Ihren Hund VOR Ankunft bei TASSO an.
  • Lassen Sie Ihren Hund in Ruhe „ankommen“, haben Sie kein Mitleid mit ihm, denn von nun an geht es in eine rosige Zukunft und die Vergangenheit kann ruhen!
  • Wenn es Ihnen möglich ist, füttern Sie Ihr neues Familienmitglied die erste Zeit (ca.14 Tage lang) aus der Hand und lassen Sie sich hierzu gegebenenfalls beraten.
  • Lassen Sie kein Futter stehen und kreieren Sie keine Selbstbedienungs-Bar!
  • Akzeptieren Sie Ruhezeiten Ihres neuen Freundes.
  • Geben Sie Ihrem neuen Freund fürs Leben Zeit sich einzugewöhnen, verzeihen Sie ihm Unsicherheiten und vor allem lieben Sie ihn einfach ohne Erwartungshaltung, denn er, IHR HUND, wird Sie genau so lieben und nicht anders! Bedingungslos und das sein ganzes Hundeleben lang.

Danke!

Tierschutzhund

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Team Tierschutz-Zentrum

© Tierschutz-Zentrum & Pfotenhilfe Ungarn

 

 

 

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